Indiumüberzüge

Indium ist ein weiches Metall mit niedrigem Schmelzpunkt und einem ähnlichen Reflexionsvermögen wie Zinn. Der Grund für die Anwendung von Indiumüberzügen ist der Umstand, dass das Indium auch bei Raumtemperatur sehr schnell in viele andere Metalle eindiffundiert. Bei der Diffusion von Indium in Kupfer, Messing und Bronze entstehen Legierungsschichten, die verhältnismäßig hart, nicht nachdunkelnd sind und sich sehr gut polieren lassen. Das Eindiffundieren von Indium in Zink– und Bleiüberzüge verbessert deren Korrosionsbeständigkeit. Da sie außerdem gute tribologische Eigenschaften haben, werden sie oft als Endüberzüge auf versilberten Lagern zum Beispiel für Flugzeugmotore benutzt. Ein schwefelsaurer Elektrolyt hat folgende Zusammensetzung:

Indiumsulfat 20 g/L
Natriumsulfat 10 g/L
Schwefelsäure bis pH = 2 – 2,7

Die Anoden bestehen aus Indium, es wird aber empfohlen, einen Teil der Anoden durch unlösliche Bleche aus Edelstahl zu ersetzen. Bei einer Stromdichte von 1 bis 4 A/dm2 und Raumtemperatur werden duktile Indiumüberzüge abgeschieden. Der Elektrolyt hat eine sehr gute Tiefenstreuung und einen guten Wirkungsgrad. Indiumschichten können auch aus borflusssauren Elektrolyten folgender Zusammensetzung abgeschieden werden:

Indiumfluoroborat 257 g/L
Borsäure 23,7 – 32,7 g/L
Ammoniumfluoroborat 43,3 – 54,7 g/L
pH-Wert 1,0

In diesem Elektrolyten können Stromdichten bis 10 A/dm2 angewandt werden. Der Elektrolyt arbeitet bei Raumtemperatur. Der Wirkungsgrad beträgt 40 bis 75 %. Mit guter Tiefenstreuung arbeitet auch ein cyanidhaltiger Elektrolyt folgender Zusammensetzung:

Indiumchlorid 15 – 30 g/L
Kaliumcyanid 140 – 160 g/L
Kaliumhydroxid 30 – 40 g/L

Es wird auch empfohlen, dem Elektrolyten 30 bis 40 g/L Dextrose zuzusetzen. Die Abscheidung erfolgt bei normaler Temperatur und 1 bis 3 A/dm2. Der Wirkungsgrad beträgt 50 %.

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