Hilfsstoffe zum Hart- und Weichlöten sowie zum Schmelztauchen, die das Schmelzen von Metallen erleichtern, beschleunigen oder sonst wie fördern. Der Begriff wird auf den verschiedenen Gebieten der Metallkunde in etwas unterschiedlicher Weise benutzt; hier soll nur die Metallveredlung behandelt werden. Eine Reihe von Metallveredlungsverfahren (z. B. Feuerverzinken-, verzinnen, Löten und Schweißen) erfordert eine metallisch blanke Oberfläche. Oxidschichten verhindern die einwandfreie Aufbringung von Metallüberzügen oder die Verbindung von Metallen; sie müssen daher entfernt werden; ihre Neubildung ist zu verhindern. Dies erreicht man mit verschieden zusammengesetzten Flussmitteln, d. h. chemische Formulierungen, um das Werkstück bis zur Oberfläche der Schmelze aktiv zu halten. Zum Feuerverzinken, -verzinnen, -verbleien und -aluminieren benutzt man hauptsächlich Ammoniumchlorid und Zinkchlorid (bei der Verzinnung Zinn(II)chlorid) sowie zur Verhinderung der Verdampfungsverluste an Ammoniak noch Alkali- bzw. Erdalkalichloride oder -fluoride oder Glyzerin, Talg, Seifenrinde bzw. andere organische Stoffe.
Bei der Nassverzinkung werden die Werkstücke in die wässrige Flussmittellösung getaucht und anschließend getrocknet, bei der Trockenverzinkung bedecken die geschmolzenen Flussmittel die Oberfläche des Metallbades. Für Kupfer werden Borsäure, Kaliumchlorid, Alkalisilikate u. a. empfohlen. Zum Löten verwendet man Lötwasser, Ammoniumchlorid, Salzsäure, Kolophonium, Acetamid, Borax, Lötsalz oder Lötfette als Flussmittel. DIN 8511 (Flussmittel) (DIN EN 29454; DIN EN 1045 u. a. zum Löten metallischer Werkstoffe). In der Leiterplattentechnik werden sowohl beim Infrarotanschmelzen als auch beim Hot-Air-Levelling und beim Rollenverzinnen Flussmittel eingesetzt. Die Basis der Flussmittel sind meist Polyglykole, die z. B. mit Netzmitteln, Halogenwasserstoffsäuren oder halogenorganischen Verbindungen versetzt werden. Besonders beim Hot-Air-Levelling ist eine große Temperaturbeständigkeit und ein hoher Flammpunkt notwendig. Aber auch die Abwaschbarkeit nach dem Prozess, die Schaumbildung sowie vor allem die biologische Abbaubarkeit entscheiden neben dem Lötergebnis über die Einsetzbarkeit eines Flussmittels.