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- This topic has 1 reply, 2 voices, and was last updated 5 years, 5 months ago by Adam Weishaupt.
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Lara FuchsParticipant20 punkteRang:
VanadiumIch bin selbst Azubi in einer größeren Firma und muss sagen, dass Azubis bei uns einen recht hohen Stellenwert haben. Das heißt, wir werden gefördert und unterstützt. In der Berufsschulklasse sieht es aber bei vielen anders aus. Da sind Azubis nur billige Arbeitskräfte und gezeigt wird denen so gut wie nichts. Woran liegt das? Wollen die FIrmen keine guten Facharbeiter haben?
Dieser Beitrag hat 2 votes up erhalten.Adam WeishauptParticipant4 punkteRang:
ManganHi Lara!
Meine eigene Ausbildung war ziemlich gut. War eine Betriebsgalvanik und da wurde auf die Qualität der Ausbildung großer Wert gelegt. Anschließend war ich in ein paar Lohngalvaniken (nach meinem Meister) und durfte dort Ausbilder “spielen”.
In der ersten Bude ging es noch. Ich konnte zumindest einen Tag die Woche für betriebsinternen Unterricht reservieren. Außerdem war der Azubi in einem kleinen Labor im Betrieb tätig und bekam so viel Theorie mit. Das half besonders an der Berufsschule.
Im zweiten Betrieb war das schon schwieriger. Wir hatten nur drei Verfahren, kein Labor, keine Möglichkeit für Versuche etc. Zumindest konnte ich den Azubi für ein paar Wochen in einer Fachfirma unterbringen. Schon alleine um zu zeigen, dass Galvanotechnik mehr ist als Zink, ZinkEisen und Phosphat. Im Betrieb fing ich an, als der Azubi im ersten Lehrjahr war. Wäre es nach mir gegangen, hätte der Betrieb erst keinen einstellen dürfen/sollen.
Firma Nummer drei war der Knaller. Wir hatten viele Verfahren, aber der Chef wollte nur billige Arbeitskräfte. Wir sprachen über Ausbildung, aber als es darum ging, einen kleinen Schreibtisch und einen Stuhl zu beschaffen, wurde dies mit den Worten “Azubis haben zu stehen und zu arbeiten” abgelehnt. Anschließend tat ich alles daran, dem Chef von einem Ausbildungsplatz abzuraten.
Fazit: In Großbetrieben und großen Lohngalvaniken scheint die Ausbildung gut zu sein und Spaß zu machen. Bei den kleinen Buden hatte ich diesbezüglich eher Pech. Generell steht und fällt aber alles mit der Geschäftsleitung.
Jungen Leuten, die den Beruf erlernen wollen (oder dazu gedrängt werden) sollten auf Betriebsgröße und vor allem Verfahrensvielfalt achten. Selbst wenn sich der Betrieb bei der Ausbildung nicht so viel Mühe gibt, kann man wenigstens Verfahrenstechnisch viel lernen. Bei bis zu drei Verfahren hingegen wird auch ein guter Ausbildungsbetrieb relativ schnell öde.
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