
Nach dieser Lektion können Sie den Aufbau und die Funktion eines Hull-Zellen Tests beschreiben. Sie können erklären, wo die Vorteile eines solchen Tests liegen und die Einflussfaktoren beschreiben.
Um bei der Galvanisierung eine konstante Qualität zu gewährleisten, müssen Elektrolyte zyklisch auf eine einwandfreie Zusammensetzung und Funktion geprüft werden. Der Zyklus hängt u. a. von der Standzeit, dem Durchsatz, der zu beschichtenden Ware und den technischen Ansprüchen ab.
Neben dem Säure- bzw. Base-Gehalt werden die einzelnen Zusätze wie Metallgehalt, Anionen (bspw. Chlorid), Komplexbildner (bspw. Cyanid) und organische Bestandteile analytisch ermittelt. Es hat sich aber gezeigt, dass selbst dann, wenn die Konzentration aller Bestandteile in Ordnung ist, dies nicht zwingend zu einer einwandfreien Beschichtung führt. Verunreinigungen, Abbauprodukte und andere Störeinflüsse können die Beschichtung negativ beeinflussen. Dies lässt sich durch praktische Prüfungen ermitteln – oder ausschließen.
Die häufigste Methode, um galvanische Schichten zu prüfen, ist die Hull-Zelle. Diese, nach R. O. Hull benannte Zelle, ist eine miniaturisierte Galvanisieranlage, die sich in einem bestimmten Rahmen auf praktische Gegebenheiten anpassen lässt.
Das Prinzip einer Hull-Zelle ist denkbar einfach. Auf der einen Seite befindet sich eine gerade Wand, an welcher die Anode angebracht ist. Hingegen befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite eine schräge Wand, an welcher eine Kathodenblech angelegt wird. Durch die Schräge ergeben sich verschiedene Stromdichtebereiche. Somit kann man mit einem Blech einen großen Stromdichtebereich abfahren und anschließend begutachten.
Hinweis: Der vollständige Kurs „Einstieg in die Galvanotechnik“ geht an dieser Stelle noch weiter.