Nach dieser Lektion können Sie beschreiben, welche Voraussetzung eine Oberfläche haben muss, um galvanisierfähig zu sein. Sie können mehrere mechanische und chemische Vorbehandlungen aufzählen. Sie können beschreiben, wie Metalle entschichtet werden. Außerdem können Sie die einzelnen chemischen Vorbehandlungsschritte erläutern.
Um Werkstücke galvanisieren zu können, müssen sie in einen galvanisiergerechten Zustand gebracht werden. Das bedeutet, dass die Oberfläche bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss, damit man auf ihr eine haftfeste Schicht entstehen lassen kann. Dies gilt für alle galvanischen Beschichtungen und chemische Beschichtungsverfahren, die in Galvaniken angesiedelt sind.
Die Oberfläche muss:
Schätzungen gehen davon aus, dass 80-90 % aller Fehler bei galvanischen Beschichtungen ihre Ursache in der Vorbehandlung haben. Deshalb ist dieses Gebiet so riesig, dass man damit mehrere Kurse füllen könnte. Das liegt einerseits an den unterschiedlichen Vorbehandlungsschritten, andererseits daran, dass verschiedene Materialien unterschiedlich vorbehandelt werden müssen. Würde man bspw. Zinkdruckguss so vorbehandeln wie Stahl, so würde sich das Werkstück bereits in der Vorbehandlung auflösen und man hätte nichts mehr zum galvanisieren.
Das Grundprinzip einer guten Vorbehandlung lautet: So viel wie nötig, nicht so viel wie möglich.
Das Ziel ist eine möglichst reine Oberfläche, ohne diese chemisch (zu sehr) anzugreifen.
Neben der chemischen Zusammensetzung des Werkstücks spielt auch die mechanische Bearbeitung und der daraus resultierende Zustand eine wichtige Rolle. Welche Fette/Öle wurden eingesetzt? Wurde die Oberfläche verdichtet? Wurde gehärtet und wenn ja, wie? Gibt es Schweißnähte, Bohrungen, Vertiefungen? Diese und weitere Eigenschaften haben einen großen Einfluss auf die Vorbehandlung und den ganzen Beschichtungsprozess.
Hinweis: Der vollständige Kurs „Einstieg in die Galvanotechnik“ geht an dieser Stelle noch weiter.