
Nach dieser Lektion können Sie mehrere Beschichtungssysteme nennen und ihre Anwendungsgebiete aufzählen. Sie können Beispiele für Zwischenschichten nennen und ihren Zweck erklären.
Viele galvanische Schichten sind einlagig. Hartchrom wird i. d. R. direkt auf Stahl abgeschieden. Viele Nickelüberzüge haben weder eine Schicht darunter, noch eine darüber. Aus verschiedenen Gründen kann es dennoch vorteilhaft sein, mehrere Metalle oder mehrere Lagen eines Metalls übereinander abzuscheiden. Die vier häufigsten Gründe sind:
Nicht alle Materialien lassen sich gleich gut beschichten. Wie im Kurs bereits erwähnt, müssen nichtleitende Werkstücke leitend gemacht werden. Doch auch Metalle können bei der Galvanisierung Probleme bereiten, wie etwa Edelstahl oder Aluminium. In beiden Fällen bildet sich an der Oberfläche eine sehr dünne, sehr dichte Oxydschicht, welche das Galvanisieren einer haftfesten Schicht unmöglich macht. In diesen Fällen wird mit einer Zwischenschicht gearbeitet, um das Werkstück galvanisierfähig zu machen.
Edelstahl wird i. d. R. mit eine hochchloridhaltigen Nickelelektrolyt, auch Nickel-Stricke genannt, vorbeschichtet. Auf die dünne Nickelschicht kann anschließend weiter beschichtet werden. Bei V4A und anderen Stählen kann es sogar sein, dass mit Vorgold gearbeitet wird.
Bei Aluminium arbeitet man meistens mit sogenannten Zinkatbeizen. Diese beinhalten neben Zink und Nickel mehrere Metalle und die Abscheidung der dünnen Schicht erfolgt rein chemisch. Aluminium wird gelöst und durch den Ladungsaustausch wird die Zinkatschicht abgeschieden. Auf diese Zinkatschicht kann anschließend vernickelt und anschließend weiter galvanisiert werden. Statt galvanisch Nickel ist auch chemisch Nickel, in Verbindung mit chemisch Vornickel oder eine cyanidische Kupferschicht möglich.
Hinweis: Der vollständige Kurs „Einstieg in die Galvanotechnik“ geht an dieser Stelle noch weiter.