Entfetten

Entfernen von physikalisch gebundenen Verunreinigungen. Das industrielle Entfetten von Metalloberflächen umfasst nicht nur das Entfernen von Fetten, Ölen, Wachsen, sondern auch von Schmutzschichten (z. B. Polierscheiben- und -pastenresten, Ziehhilfsstoffen, Bohröl, Rostschutzmitteln) jeder Art (außer Oxidbedeckungen, deren Entfernung mit Beizen, Entzundern oder Entrosten bezeichnet wird).

Es gibt verschiedene Entfettungsmittel und -verfahren für Metalle: alkalische Reiniger (Abkochentfettung), Emulsionsreiniger, Lösemittel-Entfetten, elektrolytisches Entfetten sowie die weniger gebräuchlichen mechanischen und thermischen Verfahren. Häufig werden die Verfahren kombiniert angewandt; z. B. wird vor dem Galvanisieren zuerst mit einem alkalischen Reiniger oder einem organischen Lösemittel und danach elektrolytisch entfettet. Die Entfettung wird in manchen Fällen durch Anwendung von Bewegung, erhöhter Temperatur und vor allem Ultraschall unterstützt. Dies hat sich vor allem bei der Reinigung schwer zugänglicher Stellen (Bohrungen, Sacklöcher oder dergleichen) sehr bewährt.

Die Auswahl des Entfettungsverfahrens oder der Verfahrensfolge hängt hauptsächlich von der Art und Dicke der Verschmutzung, aber auch vom Grundwerkstoff ab. Auf jeden Fall muss jedoch das Entfetten dem Beizen vorausgehen, weil die Beize an den mit Fett bedeckten Stellen des Werkstücks nicht angreifen kann.

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