Herstellen einer chromreichen Diffusionsschicht (Randzone) durch Glühen von metallischen Gegenständen in chromabgebenden Stoffen aller drei Aggregatszustände.
Zum Inchromieren wird die Oberfläche weicher oder legierter Stähle (Inchromicrungsstahl), aber auch von bereits mit Chrom legiertem Stahl verwendet. Das Inchromieren wird bei rund 1000°C vorgenommen, wobei der Stahl in der Regel mit Chrom (II)-chlorid in der Gasphase oder in einer Schmelze in Berührung gebracht wird. An der Oberfläche des Stahls werden Eisenatome gegen Chromatome ausgetauscht, so dass eine Eisen-Chrom-Legierung entsteht, die ähnlich aufgebaut ist wie ein normaler Chromstahl und eine entsprechende Korrosionsbeständigkeit hat. Die inchromienen Oberflächen fallen auch in Vertiefungen gleichmäßig aus, so dass das Verfahren der galvanischen Verchromung in Bezug auf die Streukraft überlegen ist und deshalb besonders für stark profilierte Teile angewandt wird. Nachteilig sind jedoch die höheren Kosten für die besonderen Apparaturen, die längeren Einwirkzeiten (bis 5h) und vor allem die notwendigen höheren Temperaturen.
Die nach dem Inchromieren entstandenen Schichten enthalten an der Oberfläche etwa 35 % Chrom in recht gleichmäßiger Verteilung. Der Chromgehalt nimmt nach innen fast linear ab und beträgt in 0,1 mm Tiefe etwa 15%. Die Dicke der Inchrom-Schicht ist im allgemeinen nur wenig größer als 0,1mm, in Sonderfällen etwa 0.2mm. Grund- und Überzugsmaterial sind dabei innig zusammengewachsen, so dass Haftfestigkeitsschwierigkeiten nicht vorkommen können.
Eine Verformung der Teile ist deshalb ohne weiteres möglich. Die inchromierten Stahlteile besitzen an ihrer Oberfläche die Beständigkeit des Vollstahls. Sie sind beständig gegen Korrosion (gegen natürliche Atmosphäre, Wasser, Stickstoffoxid, Ammoniak, Kohlendioxid, Schwefeldioxid u. a.). Die inchromierten Stahlteile widerstehen außerdem hohen Temperaturbeanspruchungen und sind bis etwa 850°C zunderbeständig. Das Inchrom-Verfahren ist hinsichtlich seines Korrosionswiderstandes gegenüber den sonst gebräuchlichen Oberflächenschutzverfahren überlegen und kann deshalb dort eingesetzt werden, wo diese Schutzverfahren nicht genügen. Inchromierte Teile werden aber auch in vielen Fällen als Austausch gegen korrosionsbeständige Vollmaterialien eingesetzt. z. B. im Fahrzeugbau, im Bergbau und der Elektroindustrie. Stahlschrauben, Stahlmuttern, Stahlspindeln, Stahlkugeln u. a. werden inchromiert.