Hartanodisation

Verfahren, bei dem härtere Aluminiumoxidhydratschichten (fälschlicherweise auch oft als Aluminiumoxidschicht bezeichnet) als beim üblichen Anodisieren von Aluminiumlegierungen erzielt werden:

  • Beim üblichen Anodisieren von Aluminiumlegierungen wird die maximale Schichtdicke durch die Rücklösung der neu gebildeten Schicht begrenzt, d. h. wenn Schichtlösung und Schichtbildung im Gleichgewicht stehen.
  • Beim Hartanodisieren lässt sich dieses Gleichgewicht durch Verminderung der Rücklösungsfähigkeit und / oder Verstärkung der Schichtbildungsgeschwindigkeit in Richtung dickerer Schichten verschieben. Dabei können diese weniger porös und, infolge geringerer Aufweitung der Poren, auch dichter und härter ausführt werden.

Solche Hartanodisierschichten werden heute nach unterschiedlichen Verfahren und Varianten hergestellt. Die erzielbaren Schichtdicken sind werkstoffabhängig und liegen im Bereich von 25 bis 150 μm. Für Spezialzwecke können Schichten bis 250 μm hergestellt werden (Umwandlungsschicht, Konversionsschicht).

Die Eigenschaften dieser Schichten zeichnen sich nicht nur durch die Schichtdicke sondern vor allem durch ihre mechanischen Eigenschaften aus:

Sie besitzen eine größere und in der Schicht gleichmäßige Härte (ca. 600 HV), einen hohen Widerstand gegen Abrieb und Verschleiß, eine geringe Porosität, sehr gute elektrische und thermische Isolationseigenschaften sowie eine hohe Korrosionsbeständigkeit in der Atmosphäre und in leicht saurem Milieu bis pH ca. 3.

Siehe auch Legierungen.

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